Wie ist die Arbeit als Schichtleiter?
Kann man mit 26 Jahren Schichtleiter werden, obwohl die Berufserfahrung durch die Zeit des Studiums naturgemäß nicht sonderlich lang ist? Bei Wilhelm Reuss geht das, wenn man außergewöhnlich talentiert ist. Michael Schwabe weiß, wie man auf die Tube drückt – in der beruflichen Laufbahn und in der täglichen Arbeit.
Der studierte Lebensmitteltechnologe sammelte während seines Studiums viel Praxiserfahrung bei einem der größten Senfproduzenten Deutschlands. Aber der Berliner suchte mehr Verantwortung, idealerweise als Schichtleiter. 2010 bekam er die Chance: Er sah eine ganz normale Stellenanzeige, die sogar auch beim Arbeitsamt gelistet war und bewarb sich auf diese Stelle, aber auch auf andere Stellen in ganz Deutschland. Andere potenzielle Arbeitgeber hielten ihn für zu jung für eine Schichtleiter-Stelle, das Team von Wilhelm Reuss erkannte jedoch sein Talent. Seitdem ist er Schichtleiter für wasserbasierte Massen mit mehr als 60 Rezepturen, wie beispielsweise fruchtige und klassische Dessertsaucen, Kaffeesirupe und Flüssigsüße.
„Ich verantworte und steuere, welche Produkte hergestellt werden müssen, damit sie rechtzeitig ausgeliefert werden können“, berichtet Michael Schwabe. Jeden Tag erstellt er dafür einen Plan, den er an seine Mitarbeiter weitergibt. „Besonders schön ist, dass wir alle zusammenarbeiten, damit am Ende ein tolles Produkt gelingt – und das klappt ganz wunderbar. Und weil Produktentwicklung und Kundenanfragen ständig neue Produktvorschläge einbringen, bleibt es abwechslungsreich.“ Trotzdem hat auch er ein paar Lieblingsprodukte. „Da gibt es viele! Zum Beispiel sind unsere Fruchtsaucen mit 50 Prozent Fruchtanteil absolut Weltklasse.“